Turniere / Deutsche Meisterschaften

Text von Thomas Holzapfel, TTVWH-Ressortleiter Medien

 

Schulterklopfen hier, Anerkennung da – Lisa Mayer von der gastgebenden Neckarsulmer Sportunion war während der zwei DM-Tage eine begehrte Person. Die 17-jährige Lokalmatadorin überzeugte trotz des Trubels um ihre Person auch in sportlicher Hinsicht. Die Vorrunde im Einzel überstand sie mit zwei Siegen und einer (einkalkulierten) Niederlage gegen die spätere Titelträgerin Petrissa Solja mit Bravour. Gegen die übermächtige Solja hatte sie sogar beim Stand von 10:9 im ersten Durchgang einen Satzball, unterlag dann aber mit 11:13. Dann jedoch machte die Bundesligaspielerin aus dem Saarland ernst und kannte beim 11:0 und 11:2 keine Gnade mehr. Erst im Achtelfinale musste sich die sympathische Lisa Mayer nach sechs Sätzen ihrer Kontrahentin aus Hessen beugen. Der große Coup gelang Mayer dann in der Doppelkonkurrenz an der Seite von Saskia Becker (TB Wilferdingen), als sogar der Sprung ins Finale gelang. Lisa Mayer: „Das hätte ich niemals gedacht, dass ich im Endspiel stehe. Das habe ich auch meinem heimischen Publikum zu verdanken, das mich nach vorne gepusht hat. Im Finale war ich richtig nervös.“ Was sich prompt auch bei vier Fehlaufschlägen bemerkbar machte. Ungeachtet dessen waren Petrissa Solja und Theresa Kraft eine Nummer zu groß. Lisa Mayer: „Der tolle zweite Platz in der heimischen Halle und das tolle Publikum werde ich sicherlich nie vergessen.“ Sönke Geil, Sportdirektor Baden-Württemberg: „Ich hab großen Respekt vor der Leistung von Lisa. Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften hat sie noch gezittert, ob es überhaupt zur DM reicht. Und nun erkämpft sie sich mit Partnerin Saskia Becker sogar die Silbermedaille.“ Die blonde Neckarsulmerin wechselt nun ins Aktiven-Lager über und wird zudem ihre Traineraktivitäten verstärken.

 

Mayer zum Zweiten: Auch für Lisa’s fünf Jahre jüngeren Bruder Tom, der für die TSG Heilbronn in der Männer-Oberliga spielt, stellten die Deutschen Meisterschaften in Neckarsulm etwas Besonderes dar. Für den jungen Hoffnungsträger ging es in der „Ballei“ vornehmlich darum, erste Erfahrungen im Konzert der Großen zu sammeln. In diesem Jahr blieb der quirlige Angriffsspieler zwar ohne Sieg, aber der 13-jährige Linkshänder hat die Zukunft zweifelsohne noch vor sich.