Tischtennis Bezirk Heilbronn - Bericht: DMM Jugend U18 Beilstein 5. - die Batterie ist zu früh leer

Punktspielrunde / Jugend

DMM Jugend U18 Beilstein 5. - die Batterie ist zu früh leer

Die Batterie ist zu früh leer
von Florian Huber (Sportredakteur Heilbronner Stimme)
So etwas nennt man schlechtes Omen: Um 12.30 Uhr am Samstag ist bereits die erste Batterie leer. Der Beilsteiner Jugendleiter Rainer Kallis steht auf dem Parkplatz vor der Neuensteiner Sporthalle. Das Auto der Ehefrau benötigt Starthilfe, die Batterie ist leer. „Die Kinder haben wohl am Licht herumgespielt“, sagt Kallis.
Es passt irgendwie zu diesem Samstag für die Beilsteiner U-18-Mannschaft. Wie das Auto von Familie Kallis kommen die TGV-Jungs bei den deutschen Meisterschaften auch nicht so richtig ins Laufen - bereits nach zwei Auftaktniederlagen in der Vorrunde ist der Traum vom deutschen Meistertitel ausgeträumt. „Klar hatten wir uns hier mehr erhofft“, sagt Trainer Holger Tischer. „Zufrieden kann man da nicht sein.“
 Nach der Auftaktbegegnung gegen Rot-Weiß Biebrich steht ein 3:6 zu Buche. „In den sechs Spielen, die wir da verloren haben, waren die Gegner einfach besser. Das muss man einfach anerkennen“, sagt Rainer Kallis. Wesentlich enger geht es am Nachmittag gegen Bayer Uerdingen zu. Knackpunkt sind zwei knappe Niederlagen in fünf Sätzen. Erst verliert Oliver Feyerabend trotz Matchbällen in der Verlängerung, dann fehlen Dirk Reuther ebenfalls nur zwei winzige Pünktchen zum Sieg. „So ist das halt im Tischtennis. Zwei Bälle entscheiden manchmal ein ganzes Spiel. Da war auch viel Pech mit dabei“, sagt Oliver Feyerabend. So steht es im Beilsteiner Endspiel um den Halbfinaleinzug am Samstagnachmittag 3:5, statt 5:3. Nach der 3:6-Niederlage ist die Enttäuschung erstmal groß. Immerhin gelingt am Abend noch ein 6:2-Erfolg gegen Olympia Laxten. Müde sehen sie da aus, die sechs TGV-Spieler. Nicht nur die vielen Spiele den ganzen Tag über haben Kraft gekostet, sondern auch der Lärm und die Hitze in der Halle.
Die Neuensteiner Sporthalle ist wie ein Hexenkessel. Heiß und laut. Den wahren Wettbewerb liefern sich die Zuschauer auf den Rängen. Wer hat die lautesten Fans? Die Beilsteiner liegen da sehr gut im Rennen, nutzen ihren Heimvorteil personell aus. „Nur die Reutlinger sind lauter als wir“, sagt Kallis. Deren Fans haben zehn Trommeln im Dauereinsatz. „Da kann man nur hoffen, dass die Arme irgendwann schwer werden“, sagt Turnierleiter Alexander Riedel vom Tischtennis-Verband Württemberg Hohenzollern (TTVWH).
„Wenn bei einem Ligaspiel ein Zuschauer klatscht, regen sich ja schon manche Spieler auf“, sagt Kallis. Hier klatscht niemand. Hier herrscht ein Lärm, der sich in ungesunden Dezibelbereichen bewegt. Eine Mischung aus türkischem Basar, Bahnhof von Bombay und dem Startgeräusch einer Boeing 747. „Das gehört bei solch einer Meisterschaft mit dazu. Früher hätte ich mir da in die Hose gemacht“, sagt Oliver Feyerabend.
Am Vormittag muss der Turnierleiter eingreifen. Er verbietet die Druckluft-Fanfaren, die einige Zuschauer mit dabei haben. Am Nachmittag bittet er ein weiteres Mal um Zurückhaltung. „Natürlich wollen wir gute Stimmung - aber da platzt dir ja nach acht Stunden der Schädel“, sagt Turnierleiter Riedel. Ansonsten lobt er genau wie die Spieler die tolle Organisation. „Einfach nur perfekt“, sagt der Beilsteiner Rainer Kallis. Besser läuft es dann auch am zweiten Tag für die TGVler: Mit einem 6:1 gegen den TTC Wirges ziehen die Beilsteiner ins Spiel um Platz fünf gegen Olympia Laxten ein. Wie schon am Samstag behalten sie da mit 6:2 die Oberhand und werden am Ende Fünfter.