Beilsteiner Jungen U15 deutscher Mannschaftsmeister
Kai Oechsle lässt Tischtennis Beilstein ein zweites Mal jubeln
(Reiner Kallis) Am vergangenen Wochenende fanden in Tornesch in Schleswig-Holstein die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler statt. Teilnahmeberechtigt waren die Plätze 1 und 2 der Meisterschaften aus den vier regionalen Tischtennisverbänden Deutschlands. Für den Norddeutschen Tischtennisverband waren die zwei Berliner Vereine CfL und TuS Lichterfelde, für den Südwestdeutschen TTV der TTC Mülheim - Urmitz und SV Mörlenbach, für den Westdeutschen TTV der TTC Mennighüffen und der VfL Düren und für den Süddeutschen TTV der DJK SB Regensburg und der TGV Eintracht Beilstein am Start.
Der Samstag stand im Zeichen der Vorrundenspiele, die die Mannschaften durch Losentscheid in zwei Gruppen teilte. Die Beilsteiner fanden sich als süddeutscher Meister in Gruppe eins wieder, die den südwestdeutschen Meister aus Mülheim und die regional Zweitplatzierten aus Mennighüffen und Lichterfelde als Gegner vorsahen.
Der Start gegen den TuS Lichterfelde gelang durch zwei umkämpfte Doppelsiege. Garant des 6:2 gegen die Berliner war Kai Oechsle, der beide Einzel gewinnen konnte. Dirk Reuther und Ken Toberer waren jeweils einmal erfolgreich.
Mit dem gleichen Ergebnis wurde im Spiel zwei der TTC Mennighüffen bezwungen und somit bereits vorzeitig der Halbfinaleinzug gesichert. Dieses Mal war es Dirk Reuther, der mit zwei wichtigen Siegen glänzen konnte.
Im letzten Samstagsspiel traf die Beilsteiner Schülermannschaft auf die ebenfalls ungeschlagenen Mülheimer, die als südwestdeutscher Meister zum engeren Favoritenkreis zählten. Beide Mannschaften trennten sich leistungsgerecht mit 5:5 Punkten und 18:18 Sätzen. Dieses Mal glänzte mit Alexander Burkart die Beilsteiner Nr. 4, der mit einem 3:0 gegen die Mülheimer Nr. 3 für die nötige Ruhe sorgte.
Am Ende des ersten Turniertages belegten die Beilsteiner Schüler aufgrund des besseren Punkteverhältnisses gegenüber Mülheim den ersten Platz in ihrer Gruppe.
Die Gruppe zwei wurde dominiert vom norddeutschen Meister des CfL Berlin, gefolgt vom SV Mörlenbach auf Platz zwei. Mörlenbach stand damit als Beilsteiner Gegner für die Sonntagmorgenpartie fest.
Das Halbfinale war geprägt von Dramatik und Spannung und gestaltete sich für die Mannschaft von Trainer Holger Tischer schwieriger als erwartet. Bis zum Stande von 4:4 teilten sich beide Vereine die Punkte im jeweiligen Durchgang. Auf dem hinteren Paarkreuz lastete nun die Verantwortung, es drohte ein Unentschieden und somit verbunden ein Auszählen der Sätze. Nach dem Sieg von Ken Toberer konnte Alexander Burkart nach großem Kampf einen 1:2 Rückstand in einen Sieg umwandeln und sorgte somit für einen euphorisch gefeierten Finaleinzug durch die zahlreich mitgereisten Fans, die die rund 700 Kilometer auf sich nahmen, um ein weiteres Mal Beilsteiner Tischtennisgeschichte erleben zu können. Es war das Spiel des Ken Toberers, der als einzigster Spieler gegen Mörlenbach doppelt punktete.
Gegner im Kampf um die Goldmedaille war nun erneut Mühlheim - Urmitz, der den Topfavoriten aus Berlin beim 5:5 Unentschieden Dank eines mehr gewonnenen Satzes auf das Spiel um Platz 3 verwies.
Zwei Jahre ist es her, dass die Beilsteiner damals in Bad Kreuznach mit Borussia Düsseldorf einen Favoriten besiegen konnten, um am Ende den deutschen Meistertitel nach Beilstein zu holen. Seiner Zeit konnte Kai Oechsle mit seinem verwandelten Matchball in einer knappen Begegnung Tischtennis Beilstein die Goldkrone aufsetzen.
Auch in diesem Jahr sollte Oechsle die Schlüsselrolle zukommen. Mülheim – Urmitz sicherte sich zwar kurzzeitig die 1:0 Führung durch einen klaren Doppelsieg gegen Toberer/Burkart, was danach folgte glich jedoch einem Beilsteiner Erdrutschsieg. Dem 1:1 durch Oechsle/Reuther folgten Einzelsiege von allen vier Beilsteiner Spielern Kai Oechsle, Dirk Reuther, Ken Toberer und Alexander Burkart. Dem vollendeten Traum von 2006 folgt nun Teil zwei, der wiederum Kai Oechsle als Hauptdarsteller vorsah. Nachdem Oechsle am Vortag der Mülheimer Nr. 1 beim 1:3 noch gratulieren musste, konnte er durch eine deutliche Leistungssteigerung die Fortsetzung seiner persönlichen Erfolgsgeschichte schreiben. Nach seinem verwandelten Matchball glich die Tornescher Sporthalle einem Beilsteiner Tollhaus. Frenetisch wurde der zweite deutsche Meistertitel von den Langhansstädtern bejubelt. Den vom deutschen Tischtennisbund überreichten Pokal durfte als erstes die zehnjährige Beilsteiner Nr. 5 Jochen Burkart entgegennehmen.
Für die beiden Jugendverantwortlichen Reiner Kallis und Klaus Betzner war der deutsche Meistertitel der Glanzpunkt einer erfolgreichen Saison. Neben dem Verbandstitel der Jungen und Mädchen sowie zahlreichen weiteren Titeln auf verbands- und süddeutscher Ebene konnte nunmehr die gute Beilsteiner Jugendarbeit ein weiteres Erfolgserlebnis verbuchen. Als Konzept verweist Kallis auf sein Betreuer- und Helferteam, das unter anderem aus vier aktiven Tischtennisspielenden Vätern des neuen Deutschen Meisters besteht und mit Trainer Tischer eine seit nunmehr schon 4 Jahren bestehende anhaltende Erfolgsstory schreibt.
Ergebnisübersicht:
Gruppenspiele:
TGV E. Beilstein – TuS Lichterfelde Berlin 6:2
TGV E. Beilstein – TTC Mennighüffen 6:2
TGV E. Beilstein – TTC Mülheim - Urmitz 5:5
Halbfinale:
TGV E. Beilstein – SV Mörlenbach 6:4
Finale:
TGV E. Beilstein – TTC Mülheim – Urmitz 6:1