Tischtennis Bezirk Heilbronn - Bericht: Deutsche Jugend-MM: Die "schlechteste Turnierleistung" führt direkt ins Halbfinale

Turniere / Qualifikation MM Jugend

Deutsche Jugend-MM: Die "schlechteste Turnierleistung" führt direkt ins Halbfinale

Marbacher Zeitung vom 26.06.2007:

 

Bei den deutschen U18-Mannschaftsmeisterschaften wird das Mädchenteam des TGV Beilstein Dritter - Jungen landen auf Rang vier

 

Beilstein (red). Bei den nationalen deutschen U 18-Mannschaftsmeisterschaften im westfälischen Rahden hat das Mädchenteam des TGV Beilstein die Bronzemedaille gewonnen. Das Jungenteam verpasste den Sprung auf das Siegerpodest mit Rang vier denkbar knapp.

Die Jungen starteten verheißungsvoll in die drei Gruppenspiele. Das erste Spiel gegen Habenhausen war eine leichte Aufgabe für Benjamin Neutz, Dennis Stetter, Tim Oechsle und Robin Ralli. Beim 6:1-Sieg startete lediglich Stetter mit einer Niederlage ins Turnier.


Mit der DJK Weidenau wartete in Spiel zwei ein Titelaspirant auf die Beilsteiner. Entsprechend motiviert holten Neutz/Oechsle die Führung durch ihren Doppelsieg. Danach wurden dreimal in Serie je Paarkreuz die Punkte geteilt. Zweimal erfolgreich war dabei der beste Beilsteiner Einzelspieler, Benjamin Neutz, einmal Robin Ralli, der seinen Gegner in einem verloren geglaubten Spiel am Ende in fünf Sätzen regelrecht niederkämpfte. Der vierte und letzte Durchgang brachte den Sieg für Weidenau. Das hintere Paarkreuz der Westfalen besiegte Ralli und Oechsle klar mit jeweils 3:1 Sätzen. Das letzte Spiel gegen den Hessenmeister aus Arheilgen wurde nun zum "Endspiel" um die Halbfinalteilnahme. Die laut dem Jugendleiter Reiner Kallis "schlechteste Turnierleistung" brachte dem TGV am Ende einen glücklichen 6:4-Zittersieg, bei dem einzig Tim Oechsle beide Einzel gewinnen konnte.


Im Einzug ums Finale traf Beilstein nun auf den Gruppensieger der A-Gruppe, den TTC Schwalbe Bergneustadt. Der Tischtennisnachwuchs des Zweitligavereins, der vor zwei Wochen deutscher Meister bei den Ü 40 wurde, überrollte die Langhansstädter in beeindruckender Weise. Nur sieben Sätze gingen nach Beilstein, allein drei an Benjamin Neutz, der den einzigen Punkt ergattern konnte. Der Beilsteiner Erfolgscoach Holger Tischer war sich nach Spielende sicher, den neuen deutschen Meister gesehen zu haben. Er sollte Recht behalten: Bergneustadt gewann das westfälische Finale gegen Weidenau knapp, aber verdient.


Für die Jungen aus Beilstein blieb lediglich das Spiel um Platz drei, das mit 3:6 gegen den VfL Westercelle verloren ging. Die Punkte gegen den norddeutschen Meister holten Neutz und Oechsle in Einzel und Doppel. Beide verpassten durch die Niederlage die Chance auf ein Novum. Nachdem sie im Vorjahr mit der Beilsteiner Schülermannschaft Deutscher Meister geworden waren, hatten sie sich das persönliche Ziel gesetzt, dies in der älteren Jungenklasse ebenfalls zu erreichen. Entsprechend enttäuscht waren die Mienen nach Turnierende.


Größte Zufriedenheit herrschte dagegen bei den Mädchen. Während der Turnierbeginn beim 6:3-Sieg gegen den SV Friedrichsgabe (Zweiter Norddeutschland) von Nervosität bestimmt war und dadurch beide Eingangsdoppel verloren gingen, gewann die beste Mannschaft Süddeutschlands gegen den TTC Mennighüffen (Zweiter Westdeutschland) deutlich mit 6:2. Silvia Schmidt und Carina Stetter blieben in ihren Einzeln gegen beide Vorrundengegner ungeschlagen. Vor allem Carina Stetter, die durch eine Beinverletzung eigentlich gehandicapt war, sollte im Laufe des Turniers noch zu größter Form auflaufen und am Ende gemeinsam mit Silvia Schmidt drittbeste Einzelspielerin werden.


Im Spiel um den Gruppensieg unterlag der TVG dem Damen-Verbandsligameister Hassia Bingen knapp mit 4:6. Der Südwestmeister galt im Vorfeld als leichter Favorit auf den Titel. Den Ausschlag für den Bingener Sieg gaben die chinesischen Schwestern Xiang. Schmidt und Stetter unterlagen erstmals, beide gegen die Nummer eins Mai Xiang. Kerstin Lamb und Tanja Nathan verloren gegen deren Schwester Ting.


Im Halbfinale waren die Beilsteinerinnen gegen den neuen deutschen Meister TuS Uentrop auf Augenhöhe. Silvia Schmidt und Carina Stetter holten jeweils gegen die Nummer zwei des westdeutschen Titelträgers zwei Einzelpunkte. Stetter und Kerstin Lamb gewannen ihr Eingangsdoppel. Die 3:6-Niederlage bedeutete jedoch den Kampf um Bronze, wiederum gegen Hassia Bingen.


Diesmal spielte Kerstin Lamb groß auf. Sie machte zusammen mit dem Doppel drei Punkte und hatte damit großen Anteil am 5:5. Ausschlaggebend war jedoch auch Tanja Nathan, die im letzten Spiel zwei Sätze gewann und somit dafür sorgte, dass Beilstein bei Punktgleichheit mit 21:20 am Ende das bessere Satzverhältnis hatte.