Tischtennis: Die Xbox 360-Premiere der GTA-Macher!
Was ist das unwahrscheinlichste Spiel aller Zeiten? Duke Nukem Forever 2? Bard’s Tale 4? Monkey Island 5? Eine Tischtennis-Simulation für Xbox 360, entwickelt von Rockstar Games? Hahaaaaa, was haben wir gelacht! Jaja, der Scherz war wirklich... ähm, Moment: Das meint ihr ernst? Oh ja, die meinen das ernst! Und zwar verdammt ernst! Wir haben uns für euch in die schwungvoll unterschnittenen Tiefen des Profi-Ping-Pong getraut.
Eben noch im Land der Träume…
…jetzt schon auf unserer Showbühne: Ein neues Spiel von Rockstar? Für die Xbox 360? Hier meine Kreditkarte, hier die Oma und hier mein Erstgeborenes - aber her damit! Ein neues GTA? Nicht? Mist. Ein neues Midnight Club? Nicht? Mist. The Warriors 2 vielleicht? Nein? Ja, was denn nun? Tischtennis.
ischtennis? Tischtennis. Ganz ohne Kettensägenpaddel, Post-Spiel-Sexgames, Granaten statt Bälle oder Shotgun-Rettungsanker bei drohendem Match-Verlust. Kein Arcade-Klopper, sondern eine ernsthafte Simulation des Echtwelt-Pong, entwickelt von Rockstar San Diego, die bislang vor allem mit der Midnight Club-Reihe und Red Dead Revolver von sich reden machten. Hat man diesen Kulturschock, der eigentlich nur von »Vergesst DNF: 3DRealms arbeitet seit sieben Jahren an einer Keksbacksimulation!« übertroffen werden kann, erstmal verdaut, dann öffnen sich die Augen für die Detailverliebtheit der Entwickler: Wie beim echten Ballgekloppe habt ihr z.B. vielerlei Schlagmöglichkeiten, die für das ungeübte Auge mit unterschiedlich gefärbten Kringeln um den Ball herum deutlich gemacht werden. Unterschnittene Bälle leuchten gelb, links angeschnittene rot usw. Ihr könnt den Bällen Top- oder Backspin verleihen, mit entsprechendem Gegenspin kontern oder Stopbälle schlagen. Außerdem füllt sich mit gutem Spiel eine dreistufige Spezialleiste – voll aufgeladen dürft ihr dann besonders kraftvolle und von einer dramatischen Zeitlupenaufnahme eingeleitete Sonderschläge auf den bedauernswerten Gegner niederprasseln lassen. Interessanterweise haben die Entwickler hier ein Stein-Schere-Papier-Prinzip integriert; für jeden Schlag gibt es zum einen den optimalen Gegenangriff, zum anderen aber auch den fatalen Konter – der fast immer im Aus oder im Netz landet. Neben blitzschnellen Reaktionen gehört also auch ein flinkes Auge zur Analyse des gerade
Die mannigfaltigen Schlagmöglichkeiten garantieren abwechslungsreiche Matches.
gespielten Balles zum Standardrepertoire eines künftigen Tischtennismeisters. Und, wie im richtigen Leben, eine gesunde Portion Glück, denn auch Sondermanöver wie Netzroller oder Tischkantenabpraller werden physikalisch korrekt simuliert – sehr zum Ärger des Opfers.
Wer mit der Steuerung von Games wie Top Spin vertraut ist, wird sich in Tischtennis sofort heimisch fühlen: Der Aufschlag funktioniert sehr ähnlich, die Reaktionsphase ebenfalls. Besonders wichtig dabei: Die Ballphysik fühlt sich sehr glaubwürdig an. Und auch für den Coolness-Faktor ist gesorgt, werden doch besonders spektakuläre oder risikoreich gefangene Bälle in automatischer Zeitlupe und Nahaufnahme gezeigt, die schwungvoll wieder in die Partie übergehen ohne den Spielfluss merklich zu stören. Das alles klingt simpel, spielt sich aber durchaus anspruchsvoll: Einfache Ballwechsel sind eine Sache von einer Spielminute (Hey – immerhin haben wir beim präsentationsinternen Turnier nach nur ein paar Probespielen den stolzen zweiten Platz belegt!), aber für die richtig fiesen Klopper muss man schon ordentlich üben. Danach fetzen die Plastikkuller mit Höchstgeschwindigkeit aus allen Richtungen über den Tisch, krachen die Sonderschläge, fliegen die Körper der Spieler von einem Eck ins nächste – Reflex- und Instinkttraining pur, begleitet vom kraftvollen Schreien und Stöhnen der Akteure sowie dem typischen Plick-Plack des Balles.